Laufgemeinschaft der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung e.V.

Hans-Dieter Jancker und Falk Sittner vom Team „LG Ultralauf / SV Elbland Coswig/Meißen“;  Senior Master Men

1.Etappe Fischen im Allgäu – Lech am Arlberg

TAR1

Das Rennen beginnt gleich mit einer Streckenänderung – wegen Schnee in den Höhenlagen. Das werden also etwas weniger Höhenmeter, dafür ist die Strecke länger. Start im Dauerregen, der hört nach 20 Km langsam auf, aber die Bergwege werden zu Sturzbächen. Trotzdem sind Profil und Laufuntergrund eher moderat. Falk befindet sich schon mal im 7. Läuferhimmel, ich bin eher aufmerksam. Aber insgesamt bewältigen wir die Etappe „locker“.

TAR2

Im Ziel Platz 16 der Senior Master Men SMM (von 35), Platz 90 total. Das hat zur Folge, dass wir zur 2.Etappe bei Blockstart in Block A starten, nämlich Platz 1 – 90.

Fazit: Der Anfang ist gemacht! Wir sind drin im Rennen über die Alpen, nun schon in Österreich und es funktioniert mit uns als Läuferpaar auch im Hochgebirge!

2.Etappe Lech am Arlberg – St.Anton am Arlberg

Wieder gibt es eine Alternativroute wegen Schnee in der Höhe. Beim Start ist es sonnig, aber kalt 4-5Grad, also Handschuhe und Armlinge, aber bei Versorgungspunkt 1 (V1) hatten sie ihren Dienst getan. Startblock A war dann doch eher ungünstig für uns, denn beim Einstieg in den ersten Aufstieg hieß es anstellen, Schlange stehen, also Zeitverlust. Verschneite Bergwelt – fantastisch zu sehen und zu durchlaufen. Das Profil schwieriger als gestern, besonders der steile Aufstieg zur Ulmer Hütte. Einige Bachquerungen mit nassen Füßen, 2 Ausrutscher – einmal Wiese, einmal Bach – aber alles o.B.

Sonnenbrand im Gesicht. Abstieg nach St.Anton eher schwierig, steil, „Freude“ für die Oberschenkel. Falk machte die Pace, aber meist konnte ich gut folgen. Resultat Platz 14 heute! Also prima!

3.Etappe St.Anton am Arlberg – Landeck

Endlich mal ein Lauf auf Originalroute, aber wieder Dauerregen bis Km 20. Das ergab Schmierseifenwege! Und die Strecke ist offenbar länger als 39,9 Km, viele Starter haben so 43 Km auf der Uhr. Im Ziel erschien uns sogar die Sonne, dazu Platz 13 bei den SMM – das gibt Mut für die längste, die Königsetappe morgen!

4.Etappe Landeck – Samnaun

TAR3

Im Ziel echt platt! Doch die Königsetappe geschafft, im wahrsten, doppelten Sinne des Wortes. Einmal unterwegs den Hosenboden mit Schnee befeuchtet, aber viele Bachquerungen problemlos gemeistert. Mal erfrischender Nieselregen, mal Sonne, mal Sonne und Regen gleichzeitig – alles im Angebot. Und das mit Hexensattel und Ochsenscharte (2719m/2787m) als Höhepunkte. Die Namen sagen schon einiges. Die moderaten Anstiege in der Schlußpassage lagen uns und brachten am Ende in Samnaun – nun also in der Schweiz – wieder Platz 13 – man kann sagen; „Konstante Leistung“!

5.Etappe Samnaun – Scoul

Leichte Etappen gibt es nicht – „nur“ 39 Km (oder etwas mehr), mehr Ab- als Aufstiege, aber technisch schwierig, immer wieder volle Konzentration. Denn das ist ja nicht gerade meine Stärke. Überraschendes Glücksmoment im Ziel, nun also in Italien / Südtirol, heute Platz 11 SMM, auf Rang 12 total verbessert! Welch eine Tendenz! Vorfreude auf morgen – Uinaschlucht, die kenne ich noch von 2011 – aber 44 Km lang! Wie wird es gehen/laufen?

6.Etappe Scoul – Prad am Stilfserjoch

TAR4Hin- und hergerissen – gut reingekommen – super Strecke mit Höhepunkt Uinaschlucht – schlecht gelaufen! Tageswertung Platz 15 – trotzdem auf Platz 11 total verbessert! Was soll das bedeuten? Heute wieder insgesamt 10 Teams geplatzt … doch wir sind heil im Ziel und nur noch 31 km vor dem großen Finale in Sulden am Ortler. Pastaparty (nun reicht es langsam mit den Nudeln) heute mit Südtiroler Folkloretänzern! Es gibt so viel Schönes beim TAR!

TAR57.Etappe Prad am Stilfserjoch – Sulden am Ortler

Es ist vollbracht! Doch die Vorfreude auf Sulden hielt sich in Grenzen, Nebelnässe und Regen wechselten, dazu Kälte und Wind in der Höhe. Immerhin ging es rauf bis auf bis auf 2886m zur Tabarettascharte – welch poetisch klingender Name! Leider war bei den Bedingungen von der Landschaft zu Füßen des Ortlers rein gar nichts zu sehen. Wir konnten uns also voll auf die anspruchsvolle Strecke konzentrieren. Zwar waren es heute etwas weniger Km – 31 – aber dafür die meisten Höhenmeter aller 7 Etappen. Wegen der schlechten Wettervorhersagen war der Start auf 7 Uhr vorgezogen worden, denn es sollte am Nachmittag in Sulden stärker regnen. Das hieß also wieder vor 5 Uhr Aufstehen, etwas Frühstücken und zum Start und dem letzten Einchecken mit Kontrolle der Pflichtausrüstung! Ein Gedanke beschlich mich oft in diesen Stunden – mit jedem Schritt kommst Du dem Finale näher! Am Ende heute Platz 13 und total Platz 11 gehalten – super zufrieden.

Die Freude auf der Ziellinie ist in Worten nicht zu beschreiben! Je größer die Anstrengung umso größer die Freude, ganz tief in einem drin. Für solche Momente nimmt man Abenteuer wie den TAR auf sich, versucht seine Grenzen auszuloten. Ich glaube, da bin ich sehr nahe dran gekommen. 

Dieses Finishershirt ist echt wertvoll!

Text: Hans-Dieter Jancker, Bilder: Karin Sittner, 14.9.2017

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