Michael Irrgang

Michael Irrgang 300

Steckbrief

DUV Profil: Michael
Jahrgang: 1964
Wohnort: Troisdorf
Lieblingsstrecken:  24h, Mehrtageslauf, Ultratrail
Besonderheiten: Sportwart der LG DUV, DLV B-Lizenz-Trainer, Autor

Sportlicher Lebenslauf

Sport habe ich eigentlich schon immer gerne gemacht. Als Jugendlicher bin ich vereinsmäßig geschwommen, als junger Erwachsener habe ich am liebsten Schach gespielt. Noch heute spiele ich regelmäßig für meinen Verein SV Kierspe in der Bezirksliga Oberberg. Gerne habe ich aber auch mit dem Rad längere Touren unternommen.

Meinen ersten 10km-City-Lauf hatte ich vermutlich mit etwa 30 Jahren absolviert, für meinen ersten Marathon 1998 brauchte ich knapp 4 Stunden. 2001 folgte der erste Ultra: 50km bei großer Hitze in Brühl. 

2004 schloss ich mich der Troisdorfer LG M.U.T. an, bei dem Verein bin ich auch heute noch Mitglied. Zwei Jahre etwa hatte ich „richtiges Leichtathletiktraining“ mitgemacht und nahm 2004 sogar an der Deutschen Meisterschaft im Halbmarathon teil. Aus der Zeit etwa stammen meine Bestzeiten von 1:24:19 über den Halbmarathon und 2:56:40 über die Marathonstrecke. 

2004 folgten die ersten Ultratrails: P-Weg in Plettenberg und der Röntgenlauf in Remscheid, bei dem ich mit einer Zeit von 5:17h von 264 Männern den 18. Rang belegte.

Erste alpine Erfahrung sammelte ich dann 2005 beim K78 in Davos, 2006 nahm ich erstmalig an einem Mehrtageslauf teil, was mir sehr gut gefallen hat. Es ging entlang der Isar von der Mündung zur Quelle.

Meine Bestzeit über 50 km stellte ich 2007 in Rodgau bei weder guten Bedingungen noch guter Form auf: 3:45:15. Im folgenden März nahm ich in Kienbaum einmal an einer 100km-Meisterschaft teil. Die erzielte Zeit von 8:35:54 blieb als Bestzeit für die Ewigkeit stehen. Im Mai lief ich aus purem Zufall in Apeldoorn meinen ersten 24h-Lauf und erreichte auf Anhieb über 217 km. Im nächsten Jahr schaffte ich bei der DM in Berlin sogar knapp 230km und qualifizierte mich für die WM im Herbst in Seoul, an der ich auch teilnahm. In Stadtoldendort 2009 konnte ich meine Bestweite innerhalb eines Tages auf über 236km steigern.

In den Folgejahren habe ich an vielen tollen Veranstaltungen teilgenommen. Ein paar Highlights: Spartathlon, den 120km von Texel, den Mehrtagesläufen „Baltic Run“ und „Swiss Jura Ultra Marathon“, einer weiteren 24h-Weltmeisterschaft in Frankreich und einen 48h-Lauf. 

Michael Irrgang 2

Meine erste Weltmeisterschaft: 2008 in Seoul.

Wahrscheinlich hatte ich meinen Zenit noch nicht erreicht, als ich 2011 meine erste Thrombose bekam, die mich für Monate vom Sport fernhielt. In diesem Jahr bin ich dann trotzdem (fast ohne Training) den Swiss Jura NatureTrail und später den wunderbaren Lauf durch Slowenien gelaufen und habe Ende des Jahres dann den Ice Age mit Streckenrekord gewonnen. 2012 war dann die zweite Thrombose, diesmal mit einer Lungenembolie verbunden, was definitiv das Ende der Karriere bedeutete. Entgegen aller ärztlichen Prognosen konnte ich dennoch bereits ein Jahr später wieder Marathon und Ultras laufen, wenngleich auf einem anderen, ganz bescheidenen Niveau. Aber immerhin.

Immer noch liebe ich es, neue Sachen auszuprobieren und meine Grenzen auszuloten. Dabei sind mir die Erlebnisse und Begegnungen zunehmend wichtiger als Zeiten und Platzierungen. Daher laufe ich neuerdings bevorzugt Trails. Da fällt das nicht so auf, wenn man langsam ist und ein paar Kompetenzen sind mir ja auch erhalten geblieben. So konnte ich in meinem „zweiten Läuferleben“ immerhin beispielsweise den Kobolt, RealKick und Eiger E101 finishen.

Michael Irrgang 3

Einer meiner schönsten Läufe, auch wenn es mein erstes DNF gab: der UT4M in Grenoble – mit 167 km bei weit über 10.000 Höhenmeter auch megaanspruchsvoll und in diesem Jahr leider zu schwer für mich.

Parallel zur läuferischen Entwicklung machte ich meinen ersten Trainerschein, 2014 folgte die B-Lizenz. In der Ultramarathon habe ich viele Texte zum Ultramarathontraining veröffentlicht, die aktuell auf der DUV-Seite nachzulesen sind, z.B. veröffentlichte ich bereits 2009 eine Serie zum 24h-Lauf-Training. Ebenfalls hatte ich in den DUV-Newslettern, die es etwa 1,5 Jahre gab, eine Serie „Rosinen des Trainings“. Spannend war auch der Trainingsblog zur Vorbereitung von 3 Kandidaten für die 100 Meilen von Berlin; Aktuell trainiere ich seit einiger Zeit Spitzen- und Breitensportler als Team Meldeläufer Coach. Für die DUV organisiere und leite ich bereits seit 2009 regelmäßig Ultramarathon-Trainingslager. 2014 habe ich (fast) alle DUV-Förderstützpunkte besucht und veranstaltete einen Trainingstag mit dem Thema „besser trainieren – weniger laufen“. Die Trainertätigkeit macht mir viel Spaß, insbesondere da ich selbst nicht mehr so ganz aktiv am Laufgeschehen teilnehmen kann.

Weitere Zeit widme ich dem Ultralaufsport als Funktionär. 2013 bis 2015 war ich Sportwart der DUV. In dieser Zeit war ich verantwortlich für die Reformierung des DUV-Cups (1 Cup – 2 Kategorien – 3 Wertungen), die Einführung der Ultramarathon-Bundesliga, die Durchführung von zwei „International Talent Challenge (ITC)“ zur Talentförderung und andere Aktivitäten. Ende 2014 formierte sich das Team Meldeläufer, bei dem ich als Coach mitwirke und Sportler verschiedener Leistungsklassen betreue. Seit 2015 bin ich Sportwart der LG DUV und kümmere mich dabei auch um die Pflege der Internetseite und Facebook.

3 Sascha mit mir600

Beim „Real-Kick“, einem „Abenteuerlauf“ stellte ich mich als Besen- und Zugläufer zur Verfügung. Zweidrittel der Strecke lief ich mit Sascha Mörth.

Text und drei Bilder: Michael Irrgang, ein Bild von Brigitte Mollnar, 9.1.2016

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