* Gekuschelt wird woanders *
In den Taunus kam ich wie die Jungfrau zum Kinde. Im frühen Sommer 2018 stolperte ich bei Facebook über einen privaten Einladungslauf von Alex Holl. Für mich klang die „Ausschreibung“ nach viel Spaß auf schönen Trails. Also schnell den Veranstalter angemailt und mich sozusagen selbst eingeladen. Im Juli 2018 habe ich dann mit 50 anderen Geladenen den Grauen Kopf unter die Füße genommen und eine wunderschöne Gegend und einen rundum gelungenen Tag erlebt. Gleichzeitig wurde uns dort von Alex der Floh „Winterparadies“ ins Ohr gesetzt. Und kaum war die Anmeldung geöffnet, schwupps hab ich mich auch hierfür gemeldet.
Es wurde Januar, der Termin rückte näher und das Wetter versprach sich von seiner winterlichsten Seite zu zeigen. Die Prognosen ließen mich aufschrecken, schnell noch ein paar zusätzliche wasser- und windfeste Kleidungsstücke sowie Spikes erworben und gehofft, dass ich letztere nicht brauchen werde.
Drei Tage vor dem besagten Termin spuckte der Wetterdienst Eisregen und Blitzeis aus.
Die „Reisegruppe Westerwald“ (ich hatte mich mit Karen und Thorsten zu einer Fahrgemeinschaft zusammengetan) verlegte die Abfahrtszeit vor, denn es war nicht sicher, ob wir überhaupt bis nach Holzhausen an der Haide kommen würden. Aber für ein Laufabenteuer nimmt der geneigte Läufer ja so einiges auf sich. Am Tag X, Samstag, den 26. Januar, zeigte es sich aber, wenn Engel reisen, wird alles gut. Bis auf die Nebenstraßen war eine reibungslose Anreise möglich, so dass wir bereits kurz nach 7:00 Uhr in der Sporthalle in Holzhausen an der Haide eintrafen.
Es ist ja einfach nur schön auf viele bekannte Gesichter zu treffen, großes Hallo und dann die Startunterlagen abholen. Mit der Startnummer bekam ich auch zusätzlich ein Gedicht von meinem „Paten-Schüler“ Leon aus der 4b. Kurzweilig verflog die Zeit bis 8:00 Uhr, kurzes Briefing von Alex und dann wurde auch schon von 10 runter gezählt und knapp 130 Trailläufer wurden aus der Halle heraus auf die Strecke entlassen.
Das Wetter meinte es gut mit uns. Zwar war es frostig kalt, doch von oben blieb es trocken. Der Boden barg die ein oder andere Herausforderung. Stellenweise glatt, dann wieder knüppelhart gefrorene Reifenspuren gefolgt von matschig nassen Abschnitten und trailigen Wurzelwegen bot die Strecke von allem etwas. Der Weg führte an zig Mühlen und gefrorenen Wasserfällen vorbei. Es ging Berge hoch und direkt wieder runter, an Bächen vorbei und einmal auch drüber, in meinem Fall besser gesagt durch. Und ja, das Wasser ist im Januar wirklich kalt.
Irgendwann spuckte mich der Wald wieder Richtung Zivilisation aus. Den letzten Kilometer hatte Alex für uns mit Motivationssprüchen und Lichterketten aufgehübscht. Einmal noch die Straße gekreuzt, lief ich am Schwein am Spieß vorbei wieder rein in die Turnhalle. Dort hatte Alex einen roten Teppich wie in der Frankfurter Festhalle vorbereitet, der uns mittels Treppe (!) auf die Bühne führte. Dort konnte ich dann den Lauf mit dem Schlag auf die Bierklingel fix und fertig aber überglücklich beenden.
Erwähnen mag ich noch die zwei VPs, die an Nichts mangeln ließen. Glühwein und Stieleis möchte ich gesondert nennen, alles aufzuzählen würde den Bericht jedoch sprengen. Lasst Bilder sprechen. Freundlichste Helfer, die stundenlang in der Kälte stehen, um mir mein Hobby zu ermöglichen – das ist einfach großartig.
Mein Fazit: Prädikat sehr gut. Ich bin fürs Winterparadies 2020 bereits wieder gemeldet und weil das so lang hin ist starte ich auch im Sommer im Taunus. Und ich kann es jedem nur wärmstens ans Herz legen, den Lauf selbst zu erleben
Text und Bilder: Katja Dasbach
Noch zwei Kurzberichte unserer Mitglieder:
Schinder Alex hat eine tolle Veranstaltung mit viel Herzblut organisiert. Das Start und das Ziel waren direkt in der Halle und das kam den Läufern bei kühlen Temperaturen sehr entgegen.
Da die Strecke nicht markiert war, haben einige ein paar Kilometer extra gemacht. Aber mehr Kilometer für’s gleiche Geld, was will man da meckern?
Die beiden VPs samt dropbag waren nicht zu verfehlen; die beteiligten Helfer waren mit viel Spaß dabei und hatten alles griffbereit, um die Läufer zum Weiterlaufen zu motivieren. Ich selbst habe beide VPs zum Umziehen genutzt, was bei dem nasskalten Wetter Gold wert war.
Besonders habe ich mich über das Treffen mit Stefan und Katja aus der LG gefreut, die ebenfalls gut über den Kurs gekommen sind.
Alles Weitere wird sicherlich unser Meldeläufer erzählen 😉
Text und Bild: Karsten Meißner
Am Wochenende gab es den „Schindertrail“ in Holzhausen, organisiert von Alexander Holl & Crew.
Ein rundum toll organisiertes Event. Die Strecke ist zuweilen trailig und besitzt mit 1.800 hm auch ein paar kleinere Berge und durchaus auch giftige Anstiege. Dennoch ist die Strecke fair und beinhaltet auch ca. 17 km Asphalt/geschotterte Strasse von insgesamt 66 km.
Da kann man Zeit gut machen und sich auch etwas erholen von der erhöhten Konzentration, die einem die trails abverlangen. Dieses Jahr hatten wir richtiges Wetterglück. So kamen viele gute Laufergebnisse zusammen. Bei mehr Winterwetter und kälteren Temperaturen kann das alles ganz anders aussehen.
Für Ende Januar ist der Lauf schon ordentlich fordernd. Aber viele scheinen sich durchgängig das ganze Jahr über auf hohem Niveau fit zu halten. Ich bin da nicht so diszipliniert. Dennoch reichte es diesmal für Gesamtplatz 14 (7 Std. 39min.)
Der Termin für den Schindertrail 2020 steht mittlerweile auch schon und man wird sich wohl beeilen müssen um einen Startplatz zu ergattern. Fazit: Absolute Laufempfehlung
Text: Michael Frenz