Laufgemeinschaft der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung e.V.

Marathon Start 8:15 Uhr morgens am Heiligabend. Mitten im Nichts, auch Hoppstädten-Weiersbach genannt, genauer gesagt im Ortsteil Neubrücke, ganz im Süden von Rheinland-Pfalz an der Grenze zum Saarland ist am 24.12 der „Bär“ los. Es wird noch deutsch gesprochen, auch wenn es sich für jemanden, der den Dialekt nicht kennen, fremd anhört.

Der Start/Ziel-Bereich befindet sich unter einer Autobahnbrücke der A62, parken kann man auf den Parkplätzen bei Fissler oder am Bio-Heizkraftwerk. Hier erwartet uns auch schon Stefan Feller und weist die Parkplätze zu. Der Bärenfelslauf wird von der laufverrückten Familie Feller ausgerichtet, und komplett in Eigenregie organisiert. Hier hat jeder seine Aufgabe und packt mit an. Es gibt außer dem Heiligabendmarathon noch den Bärenfels 1.Mai Trail und den Sommertrail.

Nach einem kurzen Plausch mit Stefan, geht es ins "Marathonzentrum", wo noch fleißig nachgemeldet wird. Heute soll es mit 117 Marathonstartern einen Teilnehmerrekord geben. Überhaupt keine Hektik. Alles locker und gemütlich. Es gibt Tee, Kaffee und Kuchen von Schwester Silke Feller. Alles im Preis mit drin. Wer hier zum erstmal läuft, auf den wirkt das sicher alles etwas improvisiert. Doch wer öfter am Bärenfels startet, so wie ich, der weiß genau, dass alles ganz souverän abläuft und es eine gut organisierte Veranstaltung ist. Alle gehen gemeinsam die wenigen Schritte zum Start und Rennleiter Robert Feller gibt noch ein paar Hinweise zum Lauf, dann Punkt 8:15Uhr geht es los.

Die Strecke führt 5x auf und um den Bärenfels. Es handelt sich um einen Landschaftslauf auf Waldboden, der mehr Steigungen als Abwärtspassagen hat. Das steilste Stück ist mit 8% Steigung über 1,5 km angegeben. Aber das kann nicht stimmen. In jeder der fünf Runden wird der Anstieg steiler.

Es hat den ganzen Tag gestern geregnet und erst heute Morgen um 6 Uhr aufgehört. Nach 200 m geht es gleich aufwärts und durch einen Tunnel, dort gibt es eine Überflutung und wir müssen links und rechts daran vorbei laufen. Aber auf der kommenden Strecke soll es außer einigen schlammigen Metern komplett befestigte Wege geben. Zwischendurch werden wir sogar die Sonne zu sehen bekommen.

Es wird flach, für wenige Meter. Und schon steigt die Strecke wieder an. Es ist das einzige Stück auf Asphalt. Der Rest wird auf befestigten Waldwegen gelaufen. Weiter mit leicht ansteigendem Profil zur parallel verlaufenden A62. Die Wege sind nur leicht vermatscht, es lässt sich gut laufen. Bei ca.1,5km driftet die Strecke ab in den Wald, die Steigung nimmt zu. Nach einer Spitzkehre wird es richtig ernst. Der ca.1km lange Anstieg bis zum höchsten Punkt der Strecke muss genommen werden. Der Doppel-Verpflegungspunkt KM2,5 bzw. KM5,9 ist erreicht. Die Strecke zweigt rechts ab. Nochmal 500m quälen. Und wie! Fast am Ende der Steigung befindet sich der extremste Teil. Auf durchhalten, wenigstens einmal! Nicht gehen! Geschafft! An einem Holzstapel ist die Kuppe erreicht. Der Rest soll bis auf eine leichte Steigung nur noch runter gehen zurück zum Start/Ziel-Bereich, wo der Wendepunkt ein Baum ist, um den man läuft und dann: das Ganze noch mal. Und dann noch mal, und noch mal, und noch mal. Bis man fünf Runden auf und um den Bärenfels gelaufen ist. Ich gebe aber zu, die steilsten Stücke bin ich ab der dritten Runde schon nicht mehr gelaufen, trotzdem wird zum Schluss das Grinsen im Gesicht immer breiter. Alle Mühen und Anstrengungen sind wie weggeblasen. Nur noch das kleine Stück auf Asphalt, bis der Nussknacker im Ziel zu sehen ist. Endspurt! Geschafft!

baerenfels

Ein schöner Jahresabschluss am Bärenfels. Die Beine brennen, aber die Stimmung ist bei allen durchweg super. Geduscht wird im allgemein im Gemeindezentrum vom Hoppstädten, wir sind jedoch im Umweltcampus Hotel, nur einen km von Start und Ziel untergebracht und dürfen das Zimmer bis am frühen Nachmittag behalten. So dusche ich jetzt erst mal schön heiß und anschließend eiskalt, das bringt die Lebensgeister zurück. Die Siegerehrung und der Abschluss erfolgt im "Movietown", dem Kino in Hoppstädten-Neubrücke. Hier wird jeder der noch anwesend ist geehrt, erhält ein Medaille und ein Geschenk. Wenn ich es einrichten kann, dann bin ich im nächsten Jahr wieder bei den Fellers am Start.

Text und Bilder: Kerstin Conrad, 27.12.2018

Kerstin wurde in 4:00:15 Stunden 7. Frau und 2. ihrer Altersklasse. Ebenfalls am Start war Vereinskollege Michael Müller, der für den Marathon 4:19:01 Stunden benötigte.

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