Laufgemeinschaft der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung e.V.

T17 2Es stand eine 77 km Etappe mit über 1.000 HM an. Da es sehr heiß werden sollte - bewahrheitete sich zu 100% - wurd um 5 bzw 6 Uhr gestartet. Die meisten starteten zum frühen Zeitpunkt. Ich hatte gewaltigen Respekt vor dieser Strecke, vor allem wegen der großen Hitze, versuchte ich in den frühen Morgenstunden möglichst viel Strecke zu machen, ohne zu überpacen, um in der großen Hitze nimmer so viele Kilometer vor mir zu haben.

T17 1Nach dem Start liefen wir auf Kempten zu und hindurch, schon hier nach ca 2,5 Std war es schwül und der Beton der Stadt strahlt die Wärme zurück. Als es aus der Stadt hinausging, wurden die Steigungen heftiger. Die Strecke durch das Allgäu war sehr abwechslungsreich, u.a. gab es kleinere Trailstücke und das tolle Stück über die Hängebrücke ...Herrlich!! Ich kam mit der Hitze besser zurecht, als ich dachte, vor allem als die letzten großen Steigungen nach KM 40 bewältigt waren. Wir liefen zwar viel über offenes Gelände und waren dort der prallen Sonne ausgesetzt, doch ich dachte positiv, fand mich mit den Gegebenheiten ab. Wenige Läufer waren vor mir bzw überholten mich und meine persönliche Zeitvorgabe (eventl unter 10 Std) schien erreichbar. Da keinerlei Einbruch in Sicht war und ich weniger Zeit an den VPs benötigte, wurde es sogar eine Zeit von 9:09Std - damit war ich wieder relativ weit vorne bei den Tagesschnellsten. Mit Holger war ich heute eine zeitlang gemeinsam gelaufen, in Kempten wollte er etwas langsamer machen, zudem ein paar Fotostopps (auch das tolle Hängebrückenfoto stammt von ihm).

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Stefan Daum überholte dann sogar noch Holger und kam als zweiter LG Ultraläufer ins Ziel. Konrad Vogl läuft konstant gut. Karl Rohwedder hat nun auch mit den Folgen der Kompensationen zu seinem Achillesferseproblem zu kämpfen, kam aber durch. Nachdem es so gut klappte bei mir, belohnte ich mich mit einem Besuch in der nahen Füssener Altstadt (Eisdiele); auch zum Abendessen ging es nachher dorthin.

Text: Roland Krauss, Fotos: Roland Kraus, Holger Hedelt, 1.8.2017

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Nun fehlen noch zwei Etappe, eine nach Garmisch-Patenkirchen und die nächste hoch zur Zugspitze. Die Läufer sehen die Alpen schon und laufen darauf zu, das erhöht die Motivation und die Greifbarkeit des Finishes, aber einfach ist es deswegen nicht, wie man sich gut vorstellen und dem Bericht von Holger entnehmen kann.

Finish Stage 17/19 - ca. 77km in zwischen 10 und 11 Stunden. Zeit weiß ich nicht. Bei nicht so ganz kühlen Temperaturen ging es bereits um 05:00 Uhr los. Wir wollten die kühleren Morgenstunden ausnutzen bevor die Sonne loslegt. Das war eine gute Entscheidung. Bis ca. 50km lief alles blendend, ich lag sogar sehr weit vorne in Feld. Dann gab es echte Probleme, die ich u.a. vom Comrades her kenne. Allerdings in einer extremen Form - so kannte ich das nicht. Ich stand kurz vor der Aufgabe - die Gesundheit und das Leben sind wichtiger. Zum Glück lief ich in der größten Not an einem Brunnen mit eiskalten Wasser vorbei, in diesem bin ich für mehrere Minuten abgetaucht - das half zum Glück. Bin dann ca. 10km gegangen und konnte das Ziel sogar rennend erreichen. Jetzt geht es mir wieder gut. Morgen noch eine Etappe und dann geht es auf die Zugspitze. Der Traum, Deutschland laufend zu durchqueren, ist in greifbarer Nähe.

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